Text: RainBird                          roal GmbH   Tössfeldstr. 35   CH-8406 Winterthur     Tel 052 212 10 20     info@roal.ch    www.roal.ch

ANLEITUNG ZUR EINWINTERUNG EINES BEWÄSSERUNGSSYSTEMS

In frostgefährdeten Klimazonen ist eine Winterfestmachung des Bewässerungssystems unbedingt zu empfehlen, um Schäden durch Frost zu vermeiden. Es ist besonders darauf zu achten, dass sich in den Rohren, Ventilen und Regnern/Versenkdüsen kein Wasser mehr befindet. Dies kann auf 3 Arten erreicht werden: durch ein manuelles oder automatisches Entleerungsventil oder aber durch Ausblasen des Systems. Sind Regner/Versenkdüsen mit Auslaufsperrventil eingebaut worden, muss die Anlage mit Hilfe von Druckluft entleert werden, um auch das Wasser aus den Regnern/Versenkdüsen herauszubekommen.

Bitte lesen Sie sorgfältig das Kapitel „Einwinterung der Systemkomponenten“, um Ihr System korrekt winterfest zu machen.

MANUELLES ENTLEERUNGSVENTIL

Anordnung: Ein manuelles Entleerungsventil muss in der Hauptleitung am tiefsten Punkt des Systems installiert werden. Zusätzliche manuelle Entleerungsventile müssen dann eingebaut werden, wenn sich entlang der Rohrleitung mehrere Tiefpunkte befinden, in denen sich Wasser sammeln könnte. Für die Entleerung kann ein Kugelhahn, Absperrventil, „Stop and Waste“ Ventil oder ein einfaches Gewinderohr mit einer Kappe verwendet werden. Das Rohr sollte schräg gehalten werden, damit das Wasser auslaufen kann. Im Außenbereich sollte ein Ventil in einem Kiesschacht installiert werden, damit das herauslaufende Wasser im Erdreich versickern kann. Ist es im Innenbereich installiert, achten Sie darauf, dass das herauslaufende Wasser in einem Gefäß gesammelt werden kann, um Überschwemmungen zu vermeiden.

Achtung: Tragen Sie eine Schutzbrille für die Augen! Das manuelle Entleerungsventil oder die Verschlusskappe stehen unter Druck und können Verletzungen verursachen. Führen Sie sorgfältig folgende Schritte aus:

1.       Schließen Sie das Hauptventil des Bewässerungssystems.

2.       Öffnen Sie eins der Ventile im Bewässerungssystem, um den Druck aus der Hauptleitung abzulassen.

3.       Öffnen Sie langsam das manuelle Entleerungsventil.

4.       Wiederholen Sie diesen Schritt für alle manuellen Entleerungsventile in der Hauptleitung des Bewässerungssystems.

5.       Beachten Sie auch die Hinweise zur Einwinterung der Systemkomponenten!

 

AUTOMATISCHES ENTLEERUNGSVENTIL

Achtung: Installieren Sie keine automatischen Entleerungsventile in der Hauptleitung des Beregnungssystems!

Das automatische Entleerungsventil 16A-FDV wird an die Rohrleitung oder am Regner installiert. Es entleert in einem Bewässerungssystem automatisch die Nebenleitungen von den Ventilen zu den Regnern. Automatische Entleerungsventile sollten vor oder hinter den Ventilen zu den Regnern installiert werden, niemals in einer Hauptleitung. Das Entleerungsventil öffnet sich jedes Mal, wenn das System abgeschaltet wird. Dadurch läuft das restliche Wasser aus dem Rohr, vorausgesetzt, das Ventil ist korrekt am tiefsten Punkt der Rohrleitung installiert. Wenn das System unter Druck gesetzt wird, schließt das Wasser das Ventil, dadurch fließt das Wasser durch das Rohr in die Regner.

Anordnung: Installieren Sie die automatischen Entleerungsventile am tiefsten Punkt der Regnerleitungen. Im allgemeinen sind ein oder zwei Entleerungsventile pro Leitung ausreichend. Entleerungsventile haben ½“ oder ¾“ AG. Verwenden Sie zum Eindichten Teflonband. Schrauben Sie das Entleerungsventil nach unten gerichtet in den entsprechenden Anschluss. Wenn das Wasser schlecht absickert, z. B. in Lehmböden, füllen Sie eine Mulde unter dem Ventil mit Kies.

 Automatische Entleerungsventile lassen das Wasser bei jedem Schließen des Systems aus den Leitungen abfließen. Es ist keine manuelle Hilfe notwendig. Achten Sie auf größere Pfützen während des Betriebs eines Regners, dann könnte ein Entleerungsventil verstopft und dadurch geöffnet sein.

 AUSBLASEN DES WASSERS AUS DEN LEITUNGEN MIT DRUCKLUFT. SCHÜTZEN SIE UNBEDINGT IHRE AUGEN!

Beim Ausblasen des Systems ist höchste Vorsicht geboten, denn durch starken Druck können Schmutzteile herausgeschleudert werden und Ventile oder Regnerleitungen beschädigen, oder Sie könnten verletzt werden. Stehen Sie während des Ausblasens niemals über irgendwelchen Beregnungskomponenten (Rohre, Regner, Ventile). Die Druckluft darf nicht mehr als 3,5 bar betragen.

Örtliche Beregnungsfachbetriebe bieten diesen Einwinterungsservice einschließlich Start des Systems im Frühjahr zu angemessenen Preisen an. Je nachdem wie groß und welche Art von Bewässerungssystem Sie installiert haben, ist es zu empfehlen, einen für diesen Service ausgerüsteten Betrieb zu beauftragen.

Beschreibung: Druckluft wird verwendet, um das Wasser durch alle Komponenten eines Beregnungssystems zu pressen, einschließlich Hauptleitung, Ventile zur Ansteuerung der Regner, Nebenleitungen und dann aus den Regnern nach außen.

Um die für das Ausblasen notwendige Luftmenge zu erreichen, benötigen Sie einen Kompressor mit 17 - 42 m³/h Leistung. Die Druckluft darf nicht höher als 3,5 bar betragen. Um einen Überdruck im System zu verhindern, muss ein Druckregulierungsventil verwendet werden. Die Luftmenge sollte groß sein und der Druck gering. Diese Kombination von großer Luftmenge und geringem Druck minimiert mögliche Schäden während der Einwinterung. Die richtige Auswahl des Kompressors ist daher außerordentlich wichtig. Kleinere Kompressoren (z. B. mit 2 PS) sind unter Umständen ungenügend.

Wenn Sie nicht den richtigen Kompressor zur Hand haben, wenden Sie sich an einen Fach-/Installationsbetrieb für Beregnungsanlagen. Verwenden Sie auf keinen Fall einen Kompressor mit hohem Druck (z. B. 8 bar) und geringer Luftmenge, um das Wasser aus dem System zu blasen. Hoher Druck kompensiert nicht die fehlende Luftmenge! Dadurch könnten die Komponenten des Systems beschädigt werden.

Lassen Sie den Kompressor nicht laufen, wenn nicht mindestens ein Ventil geöffnet ist! Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein System die gleiche Druckluft wie Wasserdruck aushält (z. B. 8 bar), ohne dass das System beschädigt wird. Die Viskosität von Luft ist wesentlich geringer als die von Wasser und erzeugt wesentlich höhere Druckbelastung, die Schäden verursachen kann. (Luft kann im Gegensatz zu Wasser verdichtet werden.)

Anordnung: Für den Druckluftanschluss sollte eine separate Vorrichtung in der Hauptleitung des Beregnungssystems vorgesehen sein. Dies könnte ein Schnellkupplungsventil sein, ein manuelles Absperrventil, ein T-Stück mit Stopfen, oder einfach ein Stück Rohr mit Kappe in der Leitung. Es sollte so nah wie möglich am Wasserversorgungsanschluss installiert sein. Beachten Sie die Herstellerangaben für den korrekten Anschluss des Kompressors.

ACHTUNG: Tragen Sie eine Schutzbrille! Stehen Sie während des Ausblasens nicht über Beregnungskomponenten, wie Rohre, Ventile oder Regner. Schalten Sie den Kompressor erst ein, wenn Sie vorher ein Ventil in einem Abschnitt geöffnet haben; vom Start bis zum Ausschalten! Die Druckluft darf 3,5 bar nicht überschreiten.

 Führen Sie folgende Schritte durch:

1.       Schließen Sie das Hauptventil.

2.       Lassen Sie den Wasserdruck aus der Hauptleitung durch Aktivierung eines Beregnungskreises oder einer Zone vom Steuergerät aus. Aktivieren Sie die Zone, die sich am weitesten entfernt vom Druckluftanschluss befindet.

3.       Schließen Sie den Kompressor an den Druckluftanschluss des Beregnungssystems an.

4.       Stellen Sie das Druckregulierungsventil auf dem Kompressor auf 3,5 bar ein.

5.       Schalten Sie den Kompressor ein. Erhöhen Sie schrittweise die Druckluft, bis die Regner ausfahren. Die erforderliche Luftmenge hängt von der Länge der Rohrleitung und der Anzahl der Regner ab.

6.       Heiße Druckluft kann die Rohrleitungen und andere Komponenten beschädigen. Blasen Sie keinen Beregnungskreis länger als 2 Minuten aus. Aktivieren Sie über das Steuergerät die nächste Station oder Zone. Schalten Sie niemals das Steuergerät während des Ausblasens aus, bevor der Kompressor ausgeschaltet ist.

7.       Um eine vollständige Entleerung der Rohrleitungen zu gewährleisten, wieder- holen Sie durch Aktivieren des Steuergerätes den Zyklus ein- oder zweimal für jeden Kreis, bis nur noch feiner Sprühnebel aus den Regnern kommt. Viele Regner sind wassergeschmiert und dürfen nicht für längere Zeit trocken laufen, dies könnte das Getriebe beschädigen.

8.       Nachdem alle Beregnungskreise durchgeblasen sind, lassen Sie einen Kreis so lange eingeschaltet, bis der Kompressor ausgeschaltet ist. Dann schalten Sie den Kompressor aus.

9.       Montieren Sie den Kompressor ab.

10.   Schalten Sie das Steuergerät AUS.

11.   Beachten Sie das Kapitel „Einwinterung der Systemkomponenten“, um die Einwinterung vollständig zu beenden.

 Ausblasen durch manuelle Aktivierung der Ventile

Bevor Sie diese Alternative ins Auge fassen, prüfen Sie zuerst, ob das Ausblasen über das Steuergerät möglich ist. Dies bietet auf jeden Fall mehr Sicherheit, da Sie nicht in der Nähe der Beregnungskomponenten stehen müssen. Blasen Sie nur manuell aus, wenn Sie keine Elektromagnetventile eingebaut haben.

1.       Schließen Sie das Hauptventil.

2.       Lassen Sie den Wasserdruck aus der Hauptleitung, indem Sie ein Ventil in einem Beregnungskreis des Systems ganz langsam manuell öffnen.

3.       Befestigen Sie den Kompressor am vorgesehenen Anschluss.

4.       Stellen Sie das Druckregulierungsventil des Kompressors auf 3,5 bar ein.

5.       Schalten Sie die Beregnungsstation ein, die Sie ausblasen möchten.

6.       Schalten Sie den Kompressor ein. Erhöhen Sie schrittweise die Druckluft vom Kompressor, bis die Regner ausfahren. Die erforderliche Luftmenge hängt von der Länge der Rohrleitung und der Anzahl der Regner ab.

7.       Heiße Druckluft kann die Rohrleitungen und andere Komponenten beschädigen.

8.       Blasen Sie keinen Beregnungskreis länger als 2 Minuten aus.

9.       Schalten Sie nach 2 Minuten den Kompressor aus und lassen Sie die Luft aus dem Kompressorbehälter und dem Beregungssystem vollständig entweichen.

10.   Schalten Sie die nächste Beregnungsstation ein, die Sie ausblasen möchten.

11.   Schalten Sie am Ende die Station aus, die Sie zuletzt ausgeblasen haben.

12.   Wiederholen Sie Schritt 5 bis 10, bis Sie zwei oder mehr Ausblasungszyklen pro Beregnungskreis durchgeführt haben. Zuletzt sollte nur feiner Sprühnebel aus den Regnern entweichen.

13.   Schalten Sie den Kompressor aus. Lassen Sie alle Luft aus dem Kompressor- behälter oder aus den Komponenten entweichen, bevor Sie näher an den Kompressoranschluss oder die Ventile herantreten.

14.   Montieren Sie den Kompressor ab.

Beachten Sie das Kapitel „Einwinterung der Systemkomponenten“, um die Einwinterung vollständig zu beenden.

 EINWINTERUNG DER SYSTEMKOMPONENTEN

Ventile: Beim Ausblasen des Systems und manuelles oder elektrisches Aktivieren der Ventile bleibt trotzdem Wasser im Ventil. Bei Ventilen, nicht extra ausgeblasen wurden, Sie müssen so vorgehen:

Ventile mit Membrane, wie z. B. alle Rain Bird Ventile müssen auseinander- genommen und abgetrocknet werden. Nehmen Sie den Deckel, die Magnetspule und Membraneinheit ab und trocknen Sie sie. Dann setzen Sie das Ventil wieder zusammen. Lassen Sie die Magnetspule im Winter in geöffneter Position

Manuelle Ventile bleiben während des Winters geöffnet. Ventile, die mit Druckluft ausgeblasen wurden, müssen nicht auseinandergenommen werden. Lassen Sie die Ventile während des Winters in der manuell geöffneten Position (durch Drehen der Entlastungsschraube oder Magnetspulen gegen die Uhrzeigerrichtung), als Schutz, falls das System aus Versehen unter Druck gesetzt wird.

Regner: Wenn Ihr System mit automatischen Entleerungsventilen (Modell 16A-FDV) ausgerüstet ist und diese korrekt am tiefsten Punkt des Systems installiert sind, werden die Rohrleitungen jedes Mal beim Abschalten des Systems automatisch geleert. Damit fließt auch das Wasser aus dem Regner. Einige Regner haben den Anschluss seitlich und unten. Wenn Sie den seitlichen Anschluss verwenden, montieren Sie ein Entleerungsventil an den unteren Anschluss, damit kein Wasser unten im Gehäuse steht und im Winter gefriert. Regner mit eingebautem Auslaufsperrventil müssen zur Einwinterung auseinandergenommen oder ausgeblasen werden. Sie sind überwiegend in öffentlichen Grünflächen oder auf Sportplätzen installiert. Regner, die mit Druckluft ausgeblasen wurden, sind korrekt eingewintert.

Steuergeräte: Bei einem automatischen Bewässerungssystem sollte das Steuergerät während der Wintermonate abgeschaltet werden (auf Position OFF). Das Steuergerät hält dann die Uhrzeit und die Programmierung (Startzeiten, Bewässerungsdauer, usw.) aufrecht. Die einzige Änderung besteht darin, dass die Ventile nicht aktiviert werden.

Wenn Ihr Steuergerät auch eine Pumpe ansteuert, klemmen Sie die Kabel zum Hauptventil und zum Nulleiter vorsichtshalber ab. Damit wird verhindert, dass die Pumpe eventuell aktiviert und durch Trockenlaufen beschädigt wird (nicht bei batteriebetriebenen Steuergeräten).

 Rückflussverhinderer: Beachten Sie die Herstellerangaben zur Einwinterung. Lassen Sie die Absperrventile nach dem Durchblasen geöffnet. Kugelventile sollten auf 45° eingestellt sein, damit kein Wasser in die Dichtung kommt.

Text: RainBird

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